Die Schweizer Zeitschrift über Entomologie wird von kantonalen entomologischen Gesellschaften und weiteren Institutionen herausgegeben. Sie umfasst Beiträge zur Ökologie und Faunistik von Insekten und anderen Gliederfüsslern aus der Schweiz und grenznahen Gebieten.mehr

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Entomo Helvetica Band 6, 2013

Entomologische Zeitschrift der Schweiz

Entomo Helvetica 2013/6: Titelseite

dass die Schweizer Entomologen sehr aktiv sind. Während die einen minutiös Inventaren der Fauna ihrer Region nachgehen, stellen andere ihre Beobachtungen und Methoden zum Fangen von Insekten oder Vorschläge zum Schutz bedrohter Arten vor.
Schmetterlinge (Macro- und Microlepidopteren), Käfer und Libellen waren Inhalt verschiedener Erhebungen. Dank grossem Forschungsaufwand werden immer wieder neue Arten in den untersuchten Gebieten entdeckt, aber auch das Verschwinden von Arten kommt dabei ans Licht, falls die Daten mit früheren Angaben verglichen werden können. Zum Glück sind jedoch nicht alle verschollenen Arten definitiv verschwunden, wie dies der erfreuliche Wiederfund einer Grabwespe zeigt, die letztmals vor 126 Jahren nachgewiesen werden konnte.
Die Entdeckung neuer Arten in der Schweiz ist eine wahre Detektivarbeit für Entomologen. Die Macrofauna ist recht gut bekannt, so werden vor allem unter den kleinen und unscheinbaren Insekten aufregende neue Funde gemacht. Unter den Microlepidopteren, Dipteren und Coleopteren sind einige Erstnachweise für die Schweizer Fauna zu verzeichnen. Wenn ein Entomologe einmal das seltene Glück
hat, eine grosse, für die Schweiz bis anhin unbekannte Art zu entdecken, wie beispielsweise die grosse Gelbstirnige Dolchwespe (Hymenoptera), dann handelt es sich um eine mediterrane Art, die ungebeten in Behältern mit alten Olivenbäumen eingeschleppt wurde.
Beim Durchblättern dieser Nummer von Entomo Helvetica werden Sie auch erfahren, dass es möglich ist, mitten im Winter interessante Beobachtungen von Waldschmetterlingen zu machen, und zwar beim Aufspüren von Eiern und Raupen auf den blattlosen Zweigen von Bäumen. Und dass Bier, Wein und Essig sich zu einer vielversprechenden Mixtur mischen lassen, um bestimmte Käfer zu fangen.
Zum Schluss meiner Geleitworte muss ich Ihnen die traurige Nachricht übermitteln, dass uns Michel Brancucci letzten Oktober nach längerer Krankheit für immer verlassen hat. Ich möchte aber nicht mit dieser Mitteilung enden, sondern Euch allen ein glückliches, an entomologischen Beobachtungen reiches Jahr wünschen. Verpassen Sie nicht, im nächsten Jahr in unsere Zeitschrift darüber zu publizieren.

Im Namen der Redaktion
Anne Freitag (Übersetzung Eva Sprecher-Uebersax)

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